Arbeitsmarkt Deutschland: Wie sind die Aussichten?
Für Hochschulabsolventen gestaltet sich die Lage am Arbeitsmarkt aktuell durchaus günstig. Jedoch hängen die individuellen Erfolgsaussichten dabei stark von bestimmten Faktoren, wie der Studienrichtung oder dem Abschluss, ab.
Der folgende Artikel erläutert, wie sich die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland im Detail gestalten. Weiterführende Informationen hinsichtlich des durchschnittlichen Brutto- und Nettogehaltes finden sich unter ru-geld.de/de/salary/average.html.
Die Aussichten für Hochschulabsolventen
Zwar steigt die Anzahl von Hochschulabsolventen in Deutschland kontinuierlich an, jedoch ändert dies nichts daran, dass der Arbeitsmarkt für diese weiterhin sehr gute Chancen bietet.
Arbeitslos sind somit im Durchschnitt lediglich 2,6 Prozent der Hochschulabsolventen gemeldet. Eine Vollbeschäftigung herrscht sogar beispielsweise bei Ingenieuren, Informatikern, Psychologen und Medizinern. Auch nach Lehrern, Sozialwissenschaftlern und Wirtschaftswissenschaftlern herrscht eine sehr große Nachfrage.
Mehr Flexibilität müssen Geistes-, Kultur- und Sprachwissenschaftler zeigen:
Exakt den Qualifikationen, welche im Studium erworben wurden, entsprechen auch heute noch die wenigsten Stellen.
Mit Bachelor in den Beruf
Nach ihrem Abschluss finden Hochschulabsolventen im Durchschnitt nach dreieinhalb Monaten ihre erste Anstellung. Bei Architekten, Bauingenieuren und Informatikern geht dies in der Regel sogar noch schneller, Geisteswissenschaftler müssen ein wenig mehr Geduld aufbringen.
Umfragen haben jedoch ergeben, dass es Absolventen mit einem Bachelorabschluss ein wenig schwerer auf dem Arbeitsmarkt haben, da einige Unternehmen daran zweifeln, ob diese ihre Erwartungen bereits erfüllen können.
Andere Unternehmen beschäftigen jedoch durchaus Bachelorabsolventen, besonders im Bereich des Ingenieurswesen und der Wirtschaftswissenschaften.
Universität oder Fachhochschule?
Zu Beginn ihrer Berufskarriere liegt das Einkommen von FH-Absolventen häufig höher, als bei den Uni-Absolventen. Auch können Berufseinsteiger, die ihren Bachelor an einer FH erworben haben, oft schneller einen Job finden.
Jedoch gilt generell nicht, dass ein FH-Abschluss auf dem Arbeitsmarkt immer bessere Chancen verspricht. Absolventen einer Universität schließen an ihr Studium oft noch eine Weiterbildungsphase an oder promovieren. Langfristig gesehen verdienen sie dann wesentlich mehr, als FH-Absolventen. Jedoch kommt es dabei auch in hohem Maße auf die jeweilige Fachrichtung an.
Befristete Verträge
Jeder zehnte Uni-Absolvent führt in Deutschland einen befristeten Job aus. Der Anteil liegt bei Neueinstellungen noch höher – jede vierte von zehn Stellen ist dann befristet. Allerdings bedeutet ein anfänglich befristeter Vertrag keinesfalls, dass dieser auch in Zukunft immer befristet bleibt.
Befristungen sind generell häufiger im Non-Profit-Bereich und dem öffentlichen Dienst zu finden, als in der privaten Wirtschaft.
Diejenigen, die eine Karriere in der Wissenschaft anstreben, sollten sich allerdings auch mit langfristigen Befristungen anfreunden – befristete Stellen stehen in diesem Bereich auch noch im fortgeschrittenen Alter an der Tagesordnung. Jedoch gehen mit einem befristeten Beginn der Berufskarriere auf lange Sicht gesehen keine Nachteile einher.
Jobsuche im Mittelstand
Kann auch nach einiger Zeit der intensiven Suche kein Job gefunden werden, könnte dies daran liegen, dass hauptsächlich bei bekannten, großen Unternehmen gesucht wird. Jedoch bieten mittelständische Betriebe in Deutschland knapp 60 Prozent aller Arbeitsplätze an. Zu diesen zählen sowohl hippe Start-Ups als auch traditionelle Familienunternehmen.
Um ihre Nachwuchskräfte bemühen sich Mittelständler in der Regel sehr intensiv.
So bieten diese beispielsweise überdurchschnittlich häufig familienfreundliche Arbeitszeiten an. Viele von ihnen genießen in ihrer Region eine außerordentlich hohe Bekanntheit oder gehören sogar zu den Weltmarktführern in ihrer Branche. Daher kann auch der Berufseinstieg im Mittelstand durchaus eine attraktive Möglichkeit darstellen.