Betonindustrie – Wissenswertes und aktuelle Entwicklung
Die Betonindustrie steht seit vielen Jahren als Umweltsünder am Pranger. Zu Unrecht! Zu komplex ist die Problematik, um sie auf einen Industriezweig allein abzuwälzen. Mehr denn je ist die Menschheit auf diesen Baustoff angewiesen, da er in nahezu allen Bauwerken unabdingbar ist. Die weltweit benötigte Betonmenge ist extrem hoch.
Während andere Industriezweige umweltfreundliche Verfahren weiter optimieren, hat sich die Umweltbilanz der Betonindustrie kaum gebessert. Der CO2-Fußabdruck ist alles andere als umweltfreundlich. Dieser Industriezweig ist für einen Großteil der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Für den am meisten genutzten Baustoff weltweit stehen momentan keine nennenswerten Alternativen zur Verfügung. Kein anderer Baustoff kann es mit der Vielseitigkeit, Stabilität und Langlebigkeit des Betons aufnehmen.
Deswegen ist es notwendiger denn je Optionen zu finden, die aus dem Umweltdilemma herausführen und gleichzeitig die CO2-Emissionen der Betonproduktion drastisch senken. Die Bauindustrie ist darauf bedacht, diesen Optionen mächtig Auftrieb zu geben. Neue Entwicklungen in der Produktion sind äußerst vielversprechend.
Dekarbonisierter Beton
Die Herstellung von Beton soll in Deutschland bis 2050 klimaneutral erfolgen. So sehen es die ehrgeizigen Pläne der Betonindustrie vor. Dieses Ziel kann erreicht werden, wenn die jetzigen Möglichkeiten weiter perfektioniert werden. Das Geheimnis liegt in der Speicherung des schädlichen CO2 im Zement. Zement ist neben Wasser, Kies und Sand einer der vier benötigten Rohstoffe des Betons.
So einfach wie die Lösung klingt; das Problem liegt jedoch im Detail. Die Produktion von dekarbonisiertem Beton ist im Vergleich zum Standardbeton derzeit noch deutlich teurer und aufwendiger. Es wird noch an geeigneten Ersatzstoffen für den wichtigsten Bestandteil des Zementklebers, dem Klinker geforscht. Aufgrund der eingeschränkten Wirtschaftlichkeit bedarf es somit noch einem ambitionierten Pioniergeist. KI-gesteuerte Software kann einer der Schritte sein, um die Produktionsprozesse effizienter und kostengünstiger machen.
Wie viel Zement wird in Deutschland hergestellt?
Gemäß den Angaben des Vereins Deutscher Zementwerke gibt es in der Bundesrepublik 54 Zementwerke, die ca. 35 Millionen Tonnen Zement pro Jahr herstellen. Im Vergleich dazu liegt der globale Verbrauch von Zement bei über 4,5 Milliarden Tonnen, welcher zum Aufbau von Infrastrukturen um ca. 20 Prozent steigen wird. Umso wichtiger ist es, das Ziel der Betonindustrie durch Entwicklung neuer Produktionstechniken zügig umzusetzen.
Was lässt sich aus Beton herstellen?
Moderne Infrastrukturen kommen ohne Beton nicht aus. Ob Brücken, Tunnels oder Staudämme. Alle basieren auf demselben Baustoff: Beton. Auch im Privatbereich kann Beton seine Vorzüge ausspielen. Ob Betonmöbel, Betonböden oder Betonzäune. Der Einsatz des Baustoffs ist äußerst vielseitig.
Ein Betonzaun beispielsweise kann zusätzlich bei entsprechender Bauhöhe mit einem guten Lärmschutz punkten. Baurechtlich ist er ohne Probleme einsetzbar. Die farbliche Vielfalt, als auch verschiedenste Strukturen und Motive sind möglich. Ein Betonzaun ist äußerst robust, witterungsbeständig und bedarf nahezu keiner Pflege. Wenn dieser mit dekarbonisiertem Zement hergestellt wurde, stärkt das zusätzlich das Ziel der Betonindustrie.
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