Lächelnde Schreinerin in Werkstatt hält Tablet in der Hand – digitale Arbeit mit Schreiner-Software

Von Hobelbank zu Hightech: Warum sich Umdenken lohnt

Das Schreinerhandwerk ist ein Symbol für Präzision, Tradition und handwerkliche Leidenschaft. Doch in einer Branche, in der jedes Detail zählt, ist Effizienz ein entscheidender Wettbewerbsfaktor geworden. Hier setzt moderne Schreiner-Software an. Sie verbindet das Analoge mit dem Digitalen – und ermöglicht eine neue Qualität der Arbeit. Doch viele Betriebe zögern. Die Frage ist nicht mehr, ob digitale Lösungen sinnvoll sind, sondern wann und wie man sie sinnvoll integriert. Der folgende Beitrag zeigt, was der Wandel konkret bringt – und warum er sich lohnt.


Die Ausgangslage: Zwischen Zettelwirtschaft und Zeitnot

Viele Schreinerbetriebe arbeiten noch mit handschriftlichen Skizzen, Excel-Listen oder Papieraufträgen. Diese Methoden wirken zwar vertraut – aber sie kosten Zeit, bergen Fehlerquellen und erschweren die Koordination.

Häufige Probleme im Arbeitsalltag:

  • Auftragsdaten müssen mehrfach eingegeben werden

  • Unklare Zuständigkeiten im Team

  • Fehlende Übersicht über Lager, Material und Termine

  • Zeitverzögerungen durch händische Abstimmungen

Solche Prozesse sind nicht nur ineffizient – sie kosten Geld. Hier setzt die digitale Transformation an: Sie sorgt für Überblick, klare Prozesse und mehr Zeit für das Wesentliche – das Handwerk selbst.

Warum viele zögern – und was sie dadurch verpassen

Der häufigste Grund für Zurückhaltung bei der Digitalisierung? Der vermeintlich hohe Aufwand. Viele Handwerksbetriebe glauben, dass sie für Softwarelösungen zu klein sind oder der Nutzen den Aufwand nicht rechtfertigt.

Typische Vorbehalte:

  • „Das brauchen nur große Betriebe.“

  • „Wir haben keine Zeit für Schulungen.“

  • „Das ist doch viel zu teuer.“

  • „Unsere Arbeitsweise funktioniert doch.“

Doch in der Praxis zeigt sich: Die Investition rechnet sich meist schon im ersten Jahr. Zeitersparnis, weniger Fehler, bessere Auftragsplanung und zufriedenere Kunden sind klare Pluspunkte. Wer zu lange wartet, wird irgendwann von der Konkurrenz abgehängt.

Arbeitsplatz mit Laptop und Tablet zeigt Gantt-Diagramm und Prozessplanung durch Schreiner-Software

Tradition trifft Technik: Was sich konkret verändert

Im Schreinerbetrieb wird weiter gehobelt, gefräst und geschliffen – aber smarter. Moderne Softwarelösungen übernehmen nicht das Handwerk, sondern die Organisation dahinter. Das verändert Prozesse – nicht Werte.

Früher vs. Heute

Früher: Traditionelle Arbeitsweise Heute: Digital unterstützter Betrieb
Aufträge per Telefon, Notizzettel oder Fax Digitale Angebots- und Auftragsverwaltung
Projektplanung mit Papier und Wandkalender Übersichtliche Zeit- und Ressourcenplanung
Bestandsaufnahme durch Sichtkontrolle Echtzeit-Lagerstand per Software
Fehlende Schnittstellen zu Maschinen oder Tools Integration mit CAD/CAM, Maschinen und ERP-Systemen
Auftragschaos bei Urlaubs- oder Krankheitsfällen Zentrale Datenhaltung und transparente Abläufe
Viel Nacharbeit durch Missverständnisse Klare Kommunikation mit Vorlagen und digitalen Freigaben

Diese Gegenüberstellung zeigt: Es geht nicht darum, das Handwerk zu ersetzen, sondern es effizienter, transparenter und zukunftssicher zu gestalten.


„Wir haben den Schritt nicht bereut“ – Ein Schreiner erzählt vom digitalen Umstieg

Standort: Bad Tölz, Bayern
Mitarbeiter: 7
Digitalisierung seit: Anfang 2023
Software im Einsatz: Branchenspezifische Schreiner-Software mit Projektverwaltung, Zeiterfassung, Lager und CAD-Schnittstelle

Der Anfang: „Wir waren skeptisch – und ehrlich gesagt auch etwas überfordert“

„Wir hatten nie das Gefühl, etwas falsch zu machen. Wir hatten unsere Abläufe, unsere Zettel, unser Whiteboard in der Werkstatt. Es lief halt – mehr schlecht als recht.“

So beschreibt Thomas Krüger, Geschäftsführer des familiengeführten Unternehmens, die Ausgangslage. Seit über 40 Jahren fertigt der Betrieb maßgeschneiderte Möbel, Einbauten und Küchen. Digitalisierung war lange kein Thema – bis sich Probleme häuften.

  • Rückfragen wegen unvollständiger Aufträge

  • Doppelarbeit bei Rechnungen

  • Unklare Verantwortlichkeiten im Team

  • Material fehlte trotz Bestellung

  • Kundenanfragen konnten nicht sofort beantwortet werden

„Der Moment, in dem wir zwei Mal denselben Auftrag geplant hatten, war der Wendepunkt. Da war klar: Es muss sich etwas ändern.“

Die Entscheidung: „Software für Schreiner – gibt’s das überhaupt?“

Krüger begann zu recherchieren – und stieß auf spezielle Schreiner-Software, die genau auf die Bedürfnisse kleiner Handwerksbetriebe zugeschnitten ist. Besonders überzeugend:

  • Keine überfrachteten Funktionen

  • Verständliche Benutzeroberfläche

  • Modular aufgebaut – also erweiterbar

  • Support aus Deutschland

„Mir war wichtig, dass nicht alles von heute auf morgen umgestellt wird. Der Anbieter hat das super begleitet: Erst kam die Projektplanung, dann Lager und Zeiterfassung.“

Die Umsetzung: „Ein Schritt nach dem anderen – das hat Druck rausgenommen“

Das Team wurde einbezogen – Schritt für Schritt. Krüger betont, dass der Erfolg mit der Akzeptanz der Mitarbeiter steht und fällt:

  • Es gab eine Vorstellungsrunde mit Live-Demo

  • Zwei Mitarbeiter wurden als interne Ansprechpartner geschult

  • Alle erhielten Tablets für die Werkstatt

  • Fragen wurden direkt im Betrieb geklärt

„Wir haben sogar eine Liste aufgehängt, wo jeder seine Bedenken anonym aufschreiben konnte. Das war Gold wert.“

Die Effekte: „20 Stunden pro Woche mehr für echte Arbeit“

Nach einem Jahr fällt das Fazit durchweg positiv aus:

Bereich Veränderung laut Krüger-Team
Projektübersicht „Endlich alles auf einen Blick – keine Nachfragen mehr“
Materialwirtschaft „Wir bestellen nur noch, was wir brauchen“
Kundenkommunikation „Schneller, verbindlicher, professioneller“
Teamorganisation „Jeder weiß, was zu tun ist – auch bei Krankheit“
Zeitersparnis „Rund 20 Stunden pro Woche sparen wir locker ein“
Fehlerquote „Dramatisch gesunken – fast keine doppelten Einträge“

Die persönliche Bilanz: „Es geht nicht darum, das Handwerk zu ersetzen“

„Ich liebe Holz, das wird sich nie ändern. Aber wenn mir Software den Rücken freihält, kann ich mich wieder mehr aufs Handwerk konzentrieren – und das ist doch genau der Sinn.“

Krüger empfiehlt anderen Betrieben, den Schritt nicht aufzuschieben:

„Wartet nicht auf den perfekten Moment – der kommt nie. Fangt klein an, nehmt euer Team mit. Es lohnt sich wirklich.“


Was eine gute Schreiner-Software leisten muss

Nicht jede Schreiner-Software ist automatisch die richtige. Entscheidend ist, dass sie den Bedürfnissen eines Handwerksbetriebs entspricht – intuitiv, schlank, praxistauglich.

Wichtige Funktionen im Überblick:

  • Projektplanung & Zeiterfassung

  • Angebots- und Rechnungsstellung

  • Lagerverwaltung und Materialdisposition

  • Mobile Nutzung auf Tablet oder Smartphone

  • Schnittstellen zu CAD, Maschinen und Buchhaltung

  • DSGVO-konforme Datenhaltung

Wer sich hier gut informiert und auf etablierte Anbieter setzt, kann schnell produktiver und entspannter arbeiten.

Mann betrachtet auf einem Tablet eine 3D-Zeichnung von Möbeln in einer Werkstatt mit Schreiner-Software

So gelingt der Umstieg ohne Reibungsverluste

Der Wechsel zur digitalen Organisation muss nicht kompliziert sein. Viele Anbieter bieten persönliche Schulungen, Einrichtungsservices und Support-Hotlines. Entscheidend ist, dass die Einführung schrittweise und mit Rückendeckung der Belegschaft erfolgt.

Erfolgsfaktoren beim Umstieg:

  • Eine Person im Team koordiniert den Prozess

  • Pilotprojekte vor vollständiger Einführung

  • Offene Kommunikation mit dem Team

  • Schulungen in Kleingruppen

  • Regelmäßige Rückmeldung an Anbieter

Klare Strukturen, zufriedenes Team, bessere Projekte

Wer digitalisiert, schafft nicht nur neue Tools, sondern auch neue Klarheit – im Team, im Tagesablauf und in der Außenwirkung. Das steigert Motivation, Kundenzufriedenheit und letztlich auch den wirtschaftlichen Erfolg.

Fortschritt, der bleibt

Der Schreinerberuf bleibt handwerklich – aber die Organisation dahinter wird digital. Wer sich rechtzeitig öffnet, spart nicht nur Zeit und Nerven, sondern stellt den Betrieb zukunftsfest auf. Und das Beste: Der Wandel beginnt nicht mit teuren Maschinen, sondern mit einem Klick.

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