Nahaufnahme eines Multimode-Moduls mit LC-Stecker – ideal fuer kurze Glasfaserverbindungen im Unternehmensnetzwerk

Welche Kriterien beim Einkauf optischer Module wirklich zählen

Wer beim Ausbau von Netzwerkinfrastrukturen auf optische Module setzt, muss kluge Entscheidungen treffen. Geschwindigkeit, Kompatibilität, Kosten und Reichweite sind zentrale Punkte – doch nicht alle sind auf den ersten Blick erkennbar. Wer sich nur am Preis oder Hersteller orientiert, riskiert technische Probleme oder Einschränkungen im laufenden Betrieb. In diesem Beitrag zeigen wir, worauf Profis wirklich achten sollten – und wie Sie den Einkauf von Modulen effizient und zukunftssicher gestalten.


1. Technische Anforderungen kennen – bevor man bestellt

Die zentrale Frage vor dem Einkauf lautet: Was genau muss das Modul leisten? Nur wenn die Anforderungen an Datenrate, Entfernung und Gerätetyp bekannt sind, kann man die passenden Komponenten wählen.

Diese Punkte sollten Sie im Vorfeld klären:

  • Datenrate: Welche Bandbreite muss das Modul unterstützen? (z. B. 1G, 10G, 40G, 100G)

  • Distanz: Wie weit müssen die Signale übertragen werden? (Multimode für <500 m, Singlemode für längere Strecken)

  • Formfaktor: Welcher Steckplatz ist verfügbar? (SFP, SFP+, QSFP usw.)

  • Wellenlänge: Relevant für Kompatibilität mit bestehender Infrastruktur

  • Steckertyp: LC, SC oder MTP – abhängig vom verwendeten Patchkabel

Wer ohne diese Daten bestellt, wählt oft am Bedarf vorbei – und zahlt später doppelt.

2. Kompatibilität prüfen: Original oder Drittanbieter?

Ein häufiger Stolperstein beim Einkauf: Herstellerkompatibilität. Viele Switch- und Routerhersteller wie Cisco, HP oder Juniper setzen auf firmwareseitige Kompatibilitätsprüfungen. Das heißt: Auch technisch passende Module können abgelehnt werden, wenn sie nicht als kompatibel erkannt werden.

Zwei Optionen gibt es:

  • Originalmodule vom Gerätehersteller – teuer, aber garantiert kompatibel

  • Drittanbieter-Module mit Hersteller-Kompatibilität – günstiger, oft mit Kompatibilitätsgarantie

Wichtig: Auf „Coding“ achten. Drittanbieter bieten Module an, die gezielt für bestimmte Hersteller programmiert sind. Wer hier spart, kann trotzdem Qualität bekommen – muss aber auf vertrauenswürdige Anbieter setzen.

Eine große Auswahl an geprüften Multimode Modulen für unterschiedliche Geräte und Anforderungen finden Sie unter https://shop.fiber24.net/Transceiver-Multimode/de.

Zwei Haende stecken Multimode-Netzwerkkabel in ein Geraet – Verbindung optischer Module im laufenden Betrieb

3. Qualität vor Preis: Warum Billigmodule teuer werden können

Der Markt für optische Module ist voll von Angeboten zu Schleuderpreisen. Doch: Ein zu günstiger Preis bedeutet fast immer Qualitätsverzicht – sei es bei der Lasertechnologie, der Verarbeitung oder der Temperaturtoleranz.

Mögliche Folgen schlechter Module:

  • Verbindungsabbrüche

  • Hitzeprobleme im Betrieb

  • Geringere Lebensdauer

  • Signalfehler bei längeren Leitungen

Wer langfristig denkt, investiert in zertifizierte, getestete Module mit Garantie und Support.

4. Zukunftssicherheit: Jetzt schon an morgen denken

Die IT-Infrastruktur verändert sich ständig. Wer heute Module einkauft, sollte nicht nur auf den aktuellen Bedarf schauen. Flexibilität und Skalierbarkeit spielen eine immer größere Rolle.

Typische Fragen für die Planung:

  • Ist ein baldiges Upgrade auf höhere Datenraten geplant?

  • Gibt es Module mit Dual-Speed-Unterstützung?

  • Können die Module später in anderen Geräten weiterverwendet werden?

Ein intelligenter Einkauf berücksichtigt diese Punkte – und spart langfristig Geld und Aufwand.

In 5 Schritten zum passenden Modul

Wer systematisch vorgeht, spart Zeit, Geld und spätere Nacharbeit. Diese kurze Anleitung hilft dabei, das technisch und wirtschaftlich beste Modul zu wählen:

  1. Netzwerkbedarf analysieren
    ➤ Welche Datenraten werden benötigt? Welche Strecken müssen überbrückt werden?

  2. Geräte prüfen
    ➤ Welche Modulformate unterstützen Ihre Switches, Router oder Server? (z. B. SFP, SFP+ oder QSFP)

  3. Fasertyp bestimmen
    ➤ Kommt Multimode oder Singlemode zum Einsatz? Das hängt von der Entfernung und vorhandenen Verkabelung ab.

  4. Kompatibilität sicherstellen
    ➤ Original oder Drittanbieter? Achten Sie auf spezifisch codierte Module und Herstellerfreigaben.

  5. Zukunft berücksichtigen
    ➤ Ist das Modul temperaturbeständig, DOM-fähig und langfristig verfügbar? Kann es bei Systemwechseln weiterverwendet werden?

Mit diesem Ablauf lassen sich Fehlkäufe und Inkompatibilitäten effektiv vermeiden – und die Netzwerkinfrastruktur bleibt stabil und erweiterbar.

Frau installiert Multimode-Glasfaserkabel in einem modernen Rechenzentrum – Einsatz optischer Module im IT-Alltag

Technische Klarheit zahlt sich aus

Der Einkauf optischer Module ist kein reines Technikthema – sondern eine strategische Entscheidung mit Wirkung auf Netzwerkstabilität, Zukunftsfähigkeit und Betriebskosten. Wer systematisch vorgeht, spart sich nicht nur Ärger bei der Inbetriebnahme, sondern sichert sich ein zuverlässiges Netzwerkfundament.


Die häufigsten Fragen einfach erklärt

Ob Rechenzentrum, Unternehmensnetzwerk oder Backbone-Verbindung – Glasfasertechnik ist aus der IT-Infrastruktur nicht mehr wegzudenken. Dabei spielen sogenannte optische Module eine zentrale Rolle. Wer diese Komponenten richtig auswählt und einsetzt, kann Kosten senken, Verbindungsprobleme vermeiden und das Netzwerk zukunftsfähig machen. In diesem FAQ klären wir die wichtigsten Fragen kompakt und verständlich.

Was ist der Unterschied zwischen Multimode und Singlemode?
Multimode-Module nutzen einen breiten Lichtstrahl und eignen sich für kurze bis mittlere Distanzen (bis ca. 500 m). Singlemode-Module arbeiten mit einem fokussierten Laser und sind für lange Strecken (bis zu 80 km) gedacht. Der Unterschied liegt in der verwendeten Faser und der Lichttechnik.

Was bedeuten Bezeichnungen wie SFP, SFP+ oder QSFP?
Das sind Formfaktoren – also standardisierte Größen und Leistungsangaben:

  • SFP: Small Form-Factor Pluggable (1G)

  • SFP+: für 10G

  • QSFP: für 40G oder 100G
    Sie geben an, welches Modul in welchen Slot passt.

Muss ich immer ein Modul vom gleichen Hersteller wie mein Switch kaufen?
Nein. Viele Drittanbieter bieten kompatible Module an, die technisch identisch, aber deutlich günstiger sind. Achten Sie auf eine Herstellerfreigabe oder Kompatibilitätsgarantie, um Probleme mit der Firmware zu vermeiden.

Was ist DOM und warum ist das nützlich?
DOM steht für Digital Optical Monitoring. Es ermöglicht die Überwachung von Betriebsparametern wie Temperatur, Spannung und Signalstärke – direkt über das Netzwerkgerät. Hilfreich bei der Fehlerdiagnose.

Wie erkenne ich, ob ein Modul defekt ist?
Typische Hinweise sind: keine Verbindung („Link down“), schlechte Übertragungsraten, Warnungen im Switch-Log. Mit DOM lässt sich oft erkennen, ob z. B. die Temperaturgrenze überschritten wurde.

Woran erkenne ich ein hochwertiges Modul eines Drittanbieters?
Achten Sie auf:

  • CE- und RoHS-Zertifizierung

  • Technischen Support und Rückgaberecht

  • Spezifische Herstellerprogrammierung (z. B. „kompatibel zu Cisco“)

  • Positive Kundenbewertungen oder Referenzen

Können Module wiederverwendet werden, wenn ich auf ein anderes System wechsle?
Nur bedingt. Manche Module sind auf bestimmte Hersteller codiert. Andere lassen sich umprogrammieren oder sind universell einsetzbar. Prüfen Sie das vor dem Einkauf – oder setzen Sie auf Anbieter, die flexible Codierung anbieten.


Bildnachweis: Pisan, bephoto, Pixnovate / Adobe Stock